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Möglichkeiten des professionellen Perimeterschutz

Bereits im Mittelalter hat man mit Metallspießen und Wassergräben versucht, Eindringlinge möglichst lange von den Stadtmauern fernzuhalten. Dadurch wurde die Zeit zu Handeln für die Verteidiger erhöht.

Das ist auch noch heute so: Eine rechtzeitige Erkennung eines ungebetenen Besuchers bereits an der Grundstücksgrenze bringt wertvolle Sekunden und somit Zeit zu reagieren, bevor der Täter am eigentlichen Objekt angelangt ist. Das können Sie durch einen Perimeterschutz (Freilandüberwachung) erreichen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wo die Freilandüberwachung überall eingesetzt wird und auf welche gängigen Technologien Sie für den Schutz Ihres Hab und Guts zurückgreifen können.
  

Wofür wird Perimeterüberwachung eingesetzt?

Freilandüberwachung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Sicherheitstechnik. Die Gründe dafür sind vielfältig: Wenn Güter im Außenbereich gelagert oder installiert sind, wie beispielsweise bei einem Solarpark oder Freilager, können diese ausschließlich durch Freilandüberwachungssysteme abgesichert werden.

Der Bund hat die Pflicht, sogenannte kritische Infrastrukturen, wie Wasser- und Stromversorgung sowie Telekommunikationsknotenpunkte, gegen terroristische Anschläge zu sichern. Dazu wurde die KRITIS-Strategie (Nationale Strategie zum Schutz Kritischer Infrastrukturen) erstellt, die auf das für alle Mitgliedsstaaten verpflichtende „Europäisches Programm für den Schutz kritischer Infrastrukturen“ aufbaut.
Der wesentliche Aspekt ist das frühzeitige Erkennen von Personen, die sich unerlaubt auf dem gesicherten Gelände aufhalten. Mittels eines Perimeterschutzes ist es möglich, Täter vom Einbruch in das Objekt abzuhalten – eine beruhigende Tatsache, sowohl für Hauseigentümer als auch für Atomkraftwerkbetreiber.
Das frühzeitige Bemerken einer sich unberechtigt auf dem Gelände befindlichen Person kann allerdings auch dafür sorgen, rechtzeitig Gefahren für Leib und Leben zu entgehen.
  

Was muss beim Einsatz einer Freilandüberwachung beachtet werden?

Beachten Sie, dass vor dem Einsatz von Freilandüberwachungen immer eine Abgrenzung bzw. Umzäunung vorausgesetzt ist, um das versehentliche Betreten von Passanten bzw. großen Tieren im Sicherungsbereich zu verhindern.

Um eine erfolgreiche Planung und Durchführung der Perimeterüberwachung zu gewährleisten, müssen die örtlichen Rahmenbedienungen beachtet werden.
Dabei sind Faktoren wie Bewuchs und Bebauung, die Art der Einfriedung sowie die Beschaffenheit des Geländes und des Untergrundes sowie das Vorkommen von Tieren zu beachten. Auch die Witterung und das Klima können sich auf die Wahl des Systems auswirken.
Auch die Gefährdungssituation des zu schützenden Bereichs muss bekannt sein: An welchen Punkten ist ein unbefugtes Betreten möglich oder besonders wahrscheinlich? Sind „neuralgische“ Punkte vorhanden, die in jedem Falle durchschritten werden müssen? Gibt es Bereiche, die besonders geschützt werden müssen?
Neben den örtlichen und baulichen Aspekten sollten Sie aber auch andere Fragen beantworten: Zu welchem Zeitpunkt soll der Alarm ausgelöst werden – beim Betreten des Geländes oder bereits vorher? Wie hoch ist das Budget, das Ihnen zur Verfügung steht?
Ein gutes Sicherheitssystem zeichnet sich dadurch aus, dass mögliche Täter zweifelsfrei gemeldet werden, Störeinflüsse jedoch nicht zu Fehlauslösungen führen. Im Innenbereich ist das durch moderne Technik bereits gut umsetzbar. Im Außenbereich hingegen müssen die vielfältigsten Störeinflüsse ausgeblendet werden, um eine sichere und fehlerfreie Detektion zu ermöglichen.
Da jede Fehlauslösung zu Kosten führt und die Glaubwürdigkeit und somit den Wert der gesamten Anlage herabsetzt, ist es absolut wünschenswert, Falschalarme zu verhindern. Um den unterschiedlichsten Rahmenbedingungen auch gerecht zu werden, wurden zahlreiche Technologien entwickelt, auf die Sie beim Perimeterschutz zurückgreifen können.

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Strategien und Technologien

Die Hersteller von Freilandsicherungen haben Lösungen für unterschiedliche Anforderungen und Budgets entwickelt. Folgend stellen wir Ihnen einige der Technologien vor, die in der Regel beim Perimeterschutz eingesetzt werden.

Unterirdisch verlaufende Detektoren

Mikrowellen-Erdkabel

Ein Koaxialkabel, das 25 cm tief in der Erde verlegt wird, erzeugt ein Mikrowellenfeld entlang der Verlegestrecke. Ein zweites, parallel zum ersten verlegtes Kabel erfasst Abweichungen des elektromagnetischen Feldes und übermittelt diese Daten zur Analyse an die Leitstelle.
Dieses System erfordert umfangreiche Baumaßnahmen und eignet sich daher weniger für Nachrüstungen. Es findet überwiegend in Hochsicherheitsbereichen und Grenzgebieten Anwendung. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Detektionselemente unsichtbar im Boden vergraben sind und das Kabel dem Verlauf des Bodens folgen kann. Allerdings müssen unterirdische Wasserläufe und Wurzeln entsprechend abgeschirmt werden.

Unterirdische Wasserleitungen

Zwei in 25-30 cm Tiefe mit einem Abstand von 1-1,5 m verlegte Sensorschläuche sind unter Druck mit einer speziellen temperaturstabilen Flüssigkeit gefüllt. Werden die Sensorschläuche überquert, entsteht ein Druckunterschied zwischen den beiden Schläuchen, der von Sensoren aufgenommen und zentral von einer Auswerteeinheit bearbeitet wird.
Eine Unterteilung der Verlegestrecke in Sektoren (z. B. zur Steuerung von Kameras) ist möglich. Wie auch bei dem Mikrowellen-Erdkabel kann die Wasserleitung dem Bodenverlauf angepasst werden und ist dadurch für den potentiellen Eindringling nicht sichtbar.

 

Zaun- und Wandüberwachung

Zaunüberwachung mittels Vibrationssensor

Ein Koaxialkabel, an dem hochfrequente Wechselspannung anliegt, ist an der Umzäunung angebracht und erfasst Vibrationen sowie Erschütterungen des Zauns. Diese werden zur Analyse an die Leitstelle übertragen.
Der Vorteil eines solchen Systems ist, dass die Installation am vorhandenen Zaun einfach durchzuführen ist. Allerdings muss bei dieser Technologie die Beschaffenheit des Zauns beachtet werden: Ist dieser zu stabil, wird ein Übersteigen nicht erkannt ist er hingegen zu labil, kann es zu Fehlauslösungen kommen.

Zaunüberwachung mittels vermaschtem Sensor oder aktivem Maschendraht

Die Einzäunung besteht aus Maschendraht, der mit einem elektrischen Leiter oder einem Glasfaserkabel versehen ist. Eine Beschädigung des Zaunes wird detektiert.

Zaunüberwachung mit Sensordrähten

Die Umzäunung ist mit parallel geführten Einzeldrähten versehen. Eine Trennung der Drähte wird erkannt und erzeugt einen Alarm.

Elektrischer Zaun

Dieser Zaun besteht aus einem Drahtgeflecht aus rostfreiem Stahl, an dem eine Hochspannung anliegt, die nicht tödlich, aber hochgradig abschreckend wirkt. Eine Auftrennung des Drahts wird erkannt und gemeldet.

Wand-Durchbruchüberwachung mittels Vibrationssensor

An der Mauer ist ein Koaxialkabel angebracht, an dem hochfrequente Wechselspannung anliegt. Vibrationen und Erschütterungen der Mauer werden erfasst und zur Analyse an die Leitstelle übertragen. Gewaltbedingte Beschädigungen der Mauer werden detektiert, so dass derartige Einbruchsversuche verhindert werden können. Diese Art der Detektion gibt es auch als Langstrecken-Erschütterungssensor auf Glasfaserbasis.

 

Mikrowellen- und passive Infrarottechnologie

Externer Doppler

Über eine Antenne wird ein Mikrowellenfeld erzeugt, das durch jede Bewegung in dem beobachteten Bereich verändert wird. Diese Veränderungen werden analysiert und lösen einen Alarm aus. Starker Regen und stehende Wasserflächen wie Pfützen können allerdings zu Falschalarmen führen. Die Reichweite eines Dopplers beträgt je nach Ausführung etwa 20 m.

Mikrowellen-Barriere

Mikrowellen-Barrieren bestehen aus einem Sender, der ein gerichtetes elektromagnetisches Feld erzeugt, sowie einem Empfänger, der Veränderungen in diesem Feld erkennt und analysiert. Stehende Wasserflächen und Regen können dieses System stören. Die Reichweite der Barriere beträgt etwa 100 m. Diese Technik eignet sich auch für mobile Einsätze.

Passiv-Infrarotmelder

Der passive Infrarotsensor erkennt jede Temperaturänderung im überwachten Bereich, beispielsweise durch Personen. Diese Technologie ist allerdings auch anfällig gegen Tiere, Sonneneinstrahlung und schnelle Temperaturwechsel. Über digitale Signalverarbeitung kann die Falschalarmanfälligkeit dieser Melder verbessert werden.
Die Qualitäts- und Preisunterschiede bei dieser Technologie können stark schwanken. Der Detektionsbereich variiert zwischen 2 und 30 m und kann in vielen Fällen individuell eingestellt werden.
Mit dem Ziel, diese meist eher kostengünstige Technik für die Perimetersicherung zu optimieren, lässt sich ein Funksystem einsetzen. Dieses sendet bei Auslösung eines Alarms ein Video zur Alarmprüfung an die angeschlossene Leitstelle. Die Reichweite der Melder beträgt bei einem Winkel von 90° ca. 12 m.

Bewegungsmelder mit Dual-Technologie

In diesem Fall bezeichnet die Dual-Technologie die Verbindung zwischen Mikrowellen-Doppler- und passiver Infrarottechnologie. Erst eine gleichzeitige Auslösung beider Detektoren lösen den Alarm aus.

 

Infrarot-Lichtschranken

Infrarot-Lichtschranken bestehen aus Sendern, die Strahlen infraroten Lichts erzeugen und Empfängern, die Unterbrechungen dieser Strahlen erkennen und analysieren.
Lichtschranken gehören zu den Wegbegleitern der elektronischen Sicherheitstechnik, da die Wirkungsweise einfach und dennoch sehr effektiv ist. Früher wurden Lichtschranken im Innenbereich eines Privathauses als Alternative zu den damals sehr simplen und teuren Bewegungsmeldern eingesetzt. Heute werden Lichtschranken zumeist bei hochprofessionellen Installationen und innerhalb von Hochsicherheitsobjekten genutzt.
Die Produktvielfalt bei Lichtschranken ist sehr groß, sowohl die Säulenhöhe als auch die Anzahl der Strahlen ist individuell wählbar. Dadurch sind kleine Systeme für einfache Anforderungen bis hin zur Profisäule, mit der hochgefährdete Außenbereiche gesichert werden, möglich.
Darüber hinaus gibt es auch kombinierte Lösungen, bei denen Mikrowellenmelder und -barrieren in die Lichtschranken integriert werden. Funkvernetzte Solar-Lichtschranken können mobil und ganz ohne aufwändige Verdrahtung eingesetzt werden.

 

Videoüberwachung und Videosensoren

Ein Verbund fest installierter Kameras überwacht permanent die vorgegebene Fläche und zeichnet vorgabegemäß alles auf. Das System kann Veränderungen im Bild schnell erkennen, wie zum Beispiel einen Eindringling, der den von der Kamera überwachten Bereich durchschreitet. Im Außenbereich sind nur Systeme mit künstlicher Intelligenz zur sicheren Detektion geeignet.

Thermalkameras

Thermalkameras sind hochinfrarotempfindliche Kameras, die Wärmequellen wie Fahrzeuge, Menschen und Tiere klar vom Hintergrund abgrenzen. Sie funktionieren selbst bei Reichweiten von über 1000 m, unabhängig davon, ob es Tag oder Nacht ist. Eine zusätzliche Beleuchtung bei Dunkelheit ist unnötig. Dadurch werden Falschalarme im Vergleich zu herkömmlichen Kameras deutlich reduziert.

Drahtlose Bewegungsmelder mit integrierter Kamera

Bei einem Bewegungsmelder mit integrierter Kamera führt jede Alarmauslösung dazu, dass die Anlage eine 10 Sekunden lange Videosequenz des auslösenden Ereignisses an den angeschlossenen Wachdienst überträgt. Dadurch können Falschalarme, die beispielsweise durch Tiere verursacht wurden, in der Notrufleitstelle erkannt werden.
Da die Alarme über das Mobilfunknetz übertragen werden und die Energieversorgung über mehrere Jahre haltende Batterien erfolgt, ist auch ein Einsatz fernab von jeder Infrastruktur möglich.

Laserscanner

Laserscanner analysieren ein reflektierendes Signal. Dazu scannt ein rotierender Laser den zuvor softwaremäßig festgelegten Überwachungsbereich permanent ab. Auf Änderung, z. B. wenn jemand diesen Bereich betritt, reagiert er mit einer Alarmauslösung. Bei der Projektierung von Laserscannern sind die Einschränkungen durch äußere Wettereinflüsse genau zu beachten.
 

 

Fazit: Frühzeitige Entdeckung des Täters

Freilandüberwachung dient der frühzeitigen Detektion von Tätern, die ein Grundstück betreten - noch bevor sensible Bereiche im Objekt angegriffen werden können. Dadurch erhält man wichtige Reaktionszeit, um Maßnahmen gegen den Täter einleiten zu können.
Der Perimeterschutz wird immer individuell an das zu schützende Gelände angepasst. Vorab müssen dazu die örtlichen und baulichen Aspekte sowie eventuell vorhandene Umwelt- oder Umgebungseinflüsse geprüft und beurteilt werden. Außerdem muss eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden.
Zum Schutz Ihres Außengeländes haben Sie ein breites Technologiespektrum zur Auswahl, das individuell an Ihre Bedürfnisse und Örtlichkeit angepasst wird.

 

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